1. Die Verwaltung wird beauftragt die Möglichkeiten zum Aufstellen von sog. „Mitfahrbankerl“ in den Ortsteilen sowie im Zentrum der Gemeinde Pettendorf zu prüfen.
2. Die Abstimmung eines Konzeptes zur Einführung eines solchen Systems wird der Verwaltung übertragen. Wünschenswert wäre die Erarbeitung gemeinsam mit Umweltforum, Seniorenforum, Bund Naturschutz und weiteren interessierten Bürger*innen.
3. Im Haushalt für 2021 sollen Mittel vorgesehen werden, die die Umsetzung im folgenden Jahr ermöglichen. Personalkosten könnten von einer Klimaschutzbeauftragten abgedeckt werden.
4. Die Vorarbeit soll zeitnah erfolgen, die Aufstellung und Anbringung erst nach der Pandemie stattfinden.
Begründung Die Anbindung mit ÖPNV hat sich in den letzten Jahren zwar verbessert, die Taktung des 12er Busses lässt allerdings weiter zu wünschen übrig. Innerhalb und zwischen vielen Ortsteile fährt kein Bus, das teilweise steile Gelände ist oft für Senioren sehr mühsam zu laufen.
Vorteile eines Mitfahrbankerls Die Mitfahrbankerl helfen das Nahverkehrsangebot zu verbessern. Menschen, die kein Auto mehr fahren können oder keines besitzen geben sie die Möglichkeit, mobil zu sein. Zudem leisten die Mitfahrbankerl einen Beitrag zum Umweltschutz und stärken den Gemeinsinn, indem sie die Menschen miteinander verbinden. Mitfahrenden sind über die Haftpflichtversicherung des Fahrers versichert.
Erprobtes und erfolgreiches Konzept Das Konzept der Mitfahrbankerl ist in vielen bayerischen Gemeinden schon Teil eines erfolgreiches Mobilitätskonzeptes. So z. B. schon in Gemeinden der Landkreise München, Wolfratshausen, Ebersberg, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Rosenheim.
Auch der ADAC konstatiert: „Die Mitfahrbank ist ein unkompliziertes und kostengünstiges Konzept, um in ländlichen Gebieten zumindest ein sehr einfaches Basisangebot an Mobilität zu sichern, das gut funktionieren kann, wenn man es sinnvoll publik macht.“
Ein gutes Beispiel gibt es auch in Amöneburg/Mittelhessen.
Die Stadt Amöneburg hat erfolgreich das Projekt „Nimm-Mich-Mit = Bürger*innentaxi“ initiiert. Gut sichtbare rote Punkte mit dem Aufdruck „Nimm-mich-mit!“ kennzeichnen von der Gemeinde ausgewählte „Mitnahme-Stellen“ im Ort. Die teilnehmenden Autofahrer lassen sich im Rathaus registrieren und erhalten ebenfalls einen roten „Nimm-mich-mit-Punkt als Aufkleber“ – die Taxilizenz sozusagen. Bürger, die sich an den so gekennzeichneten „Haltestellen“ einfinden, können von den teilnehmenden Autobesitzern mitgenommen werden:
http://www.amoeneburg.de/eigene_dateien/aktuell/2013/pdf/flyer080413.pdf
Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
Gaby Vetter-Löffert
Lars Sikkes
Fotos bestehender Mitfahrbankerl:
